Historie der "Elbinger Anzeigen"

 

Von 1824 an erschienen die „Elbinger Anzeigen“ unter Leitung des Kaufmanns August Albrecht. Sie erschienen regelmäßig zweimal in der Woche, am Mittwoch und am Samstag. Ein Exemplar kostete 4 Pfennige, ein jährliches Abonnement 1 Taler.
Im Jahre 1834 wurden die „Elbinger Anzeigen“ von Agaton Wernich gekauft, der das liberale Gesicht der Zeitung in ein konservatives änderte.
Im Januar 1852 wurden die „Elbinger Anzeigen“ und die „Elbinger Zeitung“ zusammengelegt. Die Ausgaben erhielten ein neues Gesicht. Eine Ausgabe bestand meist aus 4 Seiten sowie ein oder zwei Beilagen. Auf der ersten Seite fand man Informationen über die Messen in den Pfarreien der Stadt Elbing, unabhängig von der Konfession. Auf den folgenden Seiten gab es Informationen über Besonderheiten des Alltags, Politik, Ratschläge und Hinweise. Zusammenfassend berichtete die Zeitung über die Ereignisse in den beiden größten Städten Preußens Danzig und Königsberg und den wichtigsten europäischen Hauptstädten Berlin, Paris und London. 
Die Zeitung informierte über Konzerte, das Repertoire des Schauspielhauses, über die Tätigkeiten der Behörden der Provinz und der städtischen, kommunalen Polizei.
Die Bewohner der Stadt Elbing gaben Anzeigen zu Grundstücks- und Hausverkäufen, Vermietungen, Stellengesuchen und –angeboten auf. Die Kaufleute informierten über neu eingetroffene Waren und boten diese zu günstigen Preisen in der Zeitung an. Es wurden Spendenaufrufe getätigt. Der monatliche Polizeibericht informierte über Ereignisse wie Diebstähle, Unglücksfälle, Brände sowie über Personen, die wegen diverser Delikte festgenommen oder der Stadt verwiesen wurden. Außerdem wurde regelmäßig angezeigt, welche Personen in die Stadt kamen und wo sie beherbergt wurden.
Der Magistrat der Stadt Elbing informierte über die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung, personelle Veränderungen im Magistrat sowie über Bürger, die die volle Bürgerschaft erhalten haben.
Hinsichtlich der Genealogie finden wir in den „Elbinger Anzeigen“ monatlich die Übersicht über die Verstorbenen und Getrauten der einzelnen Kirchenbezirke, einzelne Sterbeanzeigen von Hinterbliebenen sowie Verlobungs- und Entbindungsanzeigen. Durch die Zuordnung der Personen zu den einzelnen Kirchenbezirken sowie die genaue Monatsangabe des Ereignisses wird die Suche in den entsprechenden Kirchenbüchern in den Archiven erleichtert.
Die „Elbinger Anzeigen“ zeichnen uns heute ein Bild vom Leben in der Provinz zum Anfang des 19. Jahrhunderts.
Sie sind auf der Webseite der polnischen, digitalen Bibliothek der Stadt Elbing einsehbar.
 
 
http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl

 

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