Gedenkseite für meinen Urgroßvater Robert Brötzmann
Mein Urgroßvater Robert Hermann Erich ist am 31. Oktober, ca. 1888, in Borntin im Kreis Greifenberg geboren. Zusammen mit meiner Urgroßmutter Amanda Mathilde Henriette Behling hatte er zwei Kinder, seinen Sohn Erwin Karl Theodor, der 1912 in Gervin geboren wurde und meine Großmutter Maria Anna Martha, die 1915 in Gervin geboren wurde. Einige Monate nach der Geburt meiner Großmutter geriet er als Musketier der 1. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 5, der 36. Reserve-Division in russische Gefangenschaft.
Im "Gemeindeblatt des Kirchspiels Gervin" von Januar 1922 schrieb der Pastor Ernst Backe damals:
"...Auf Wunsch der Angehörigen sei ... heute nachträglich berichtet, daß wir am 15. p. Tr. - am 4. September - im Gottesdienst eines Vermißten gedacht haben, des Arbeiters Robert Hermann Erich Brötzmann aus Gervin. Er war als Musketier der 1. Komp. Res.-Inf.-Regt. 5 im September 1915 in russische Gefangenschaft geraten. Eine Karte hatte der Frau davon Nachricht gegeben. Seitdem hatte er nichts wieder von sich hören lassen. Auch alle Nachforschungen nach seinem Verbleiben waren fruchtlos geblieben. Es wird jetzt angenommen, daß er im Januar 1916 in einem russischen Lager an Typhus gestorben sei. Jedenfalls ist er nicht mehr unter den Lebenden. Dies hat den Angehörigen, der Frau, den Kindern, den Eltern und Geschwistern zur Gewißheit werden müssen nach jahrelangem Hoffen..."
Im 1. Weltkrieg unterstand das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 5 der 36. Reserve-Division und war von Kriegsausbruch bis zum 23.05.1917 an der Ostfront und vom 29.05.1917 bis zum Ende des Krieges 1918 an der Westfront eingesetzt. Zum Zeitpunkt der Gefangennahme meines Urgroßvaters war das Regiment aller Wahrscheinlichkeit nach an den Kämpfen um Dünaburg (Daugavpils) in Litauen beteiligt. Ich gehe davon aus, dass mein Urgroßvater hier in russische Gefangenschaft geraten ist.
Karte des Östlichen Kriegsschauplatzes im Herbst 1915
In der Verlustliste Pr. 370 vom 03. November 1915 ist er aufgeführt:
In der Preußischen Verlustliste Nr. 1099 ist er ebenfalls aufgeführt:
Der Zusatz (A.N.) bedeutet: